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2018 - Pescher Kleeblatt 100
Geschrieben April 2018 Das Pescher-Kleeblatt-100 ist von mir als flacher 100km-Lauf und TorTourdeRuhr-Training konzipiert worden. Deshalb werden vier verschiedene Runden gelaufen, die alle an meiner Garage starten und enden: so ist das logistisch am leichtesten um zu setzen. Und weil Laufen mit Freunden leichter ist, habe ich nette Menschen dazu eingeladen, mit mir zu trainieren. So war das 2015 und 2016.Dieses Jahr bin ich nicht für die TTdR gemeldet und habe auch sonst keine läuferischen Ziele oder Pläne. Für mich gibt es Wettkämpfe: ich bin dann entschlossen an zu kommen, gute Zeiten zu machen und Konkurrenten und den Flo von gestern, der zählt als Konkurrent, zu besiegen. Dann gibt es Training: ich will meine Ziele erreichen und besser werden, aber es ist eine ganze Stufe unter dem Wettkampf-Modus. Und dann gibt es Spaß. Das ist nur Spaß. Für mich sind das drei total verschiedene Welten, beim Laufen und auch sonst im Leben. Dieses Jahr wollte ich das Kleeblatt nur aus Spaß laufen. Aber mit Freunden ist der Spaß einfach größer und deshalb habe ich auch dieses Jahr wieder eingeladen. Garage ist vorbereitet und um halb sechs sitzen wir also beim Frühstück zusammen: Kaffee, Brötchen und Verzäll. So viertel nach sechs laufen Susanne, Michael, Ralf und ich los. Trudi ist auf dem Rad dabei. Es ist die erste Morgendämmerung und wir erleben einen tollen Sonnenaufgang über dem Rhein. Die Luft ist frisch und klar und wir sind jung und fit. Susanne will langsam laufen und befürchtet, uns alle auf zu halten. Ralf fühlt sich unfit, befürchtet der Bremser zu sein und uns alle auf zu halten. Und Michael wird morgen Zugläufer beim Bonn-Marathon sein, muss sich deshalb schonen und fürchtet seinerseits, viel zu langsam für uns zu sein.
Lustigerweise haben einige von den drei so schrecklich unsportlichen schon mehrfach die TTdR gefinished bzw. den
Spartathlon bewältigt. Von so Lapalien wie Junut, Transalpine oder dem Streckenrekord auf dem Kölnpfad wollen
wir hier gar nicht reden. Und dass einer von denen im Deutschlandlauf-Shirt hier ist oder jemand an einem Wochenende
schon mal über 300km gelaufen ist: geschenkt. Die drei behaupten also allen Ernstes MIR gegenüber, sie wären
so schlapp und ich sollte Rücksicht auf sie nehmen.
Bald sind wir an der Zoobrücke, wo Thorsten uns einen VP macht. Er hat nicht nur Sachen aus meiner
Garage dabei, sondern auch noch frische Erdbeeren für uns gekauft. Und er macht tolle Fotos. Danach scheint
die Sonne noch ein bisschen mehr und der Dom leuchtet im Morgenlicht. Ralf und ich plaudern über den
Köln-Trail, den wir beide im
März gemacht haben. Da sind wir bei Schnee und Eis gelaufen und in der Nacht über die
Hohenzollern-Brücke gekommen, die jetzt über uns ist. Wir laufen kurz-kurz und sind gut drauf.
Niemand ist der Bremser, alle sind zusammen und nach ein paar gefühlten Minuten steht Thorsten an der
Dürener-Str. Hammer. So mit Support läuft es sich doch gleich noch viel leichter!
Die zweite Runde zieht sich lang über die Felder rund um Pulheim. Es zieht sich ein bisschen zu,
sieht fast nach Regen aus, und Ralf hat eine kleine Schwächephase. Aber die Wolke verzieht sich und wir
kommen gut voran. Bei Fliesteden, km54, steht Thorsten schon wieder mit dem Auto. Essen, Trinken, verzäll
und Sonnenschein: Laufen ist doch ein tolles Hobby. Das Leben ist echt schön. Ralf behauptet ab und zu, er
kann nicht mehr und will aussteigen, aber er ist gut dabei und ich motiviere ihn, weiter zu machen. Und schon
sind wir wieder an der Garage.
Wir laufen durch die Sonne, kommen gut voran und erreichen bald das Kaffee an der Hitdorfer Rheinfähre, km 81. Und hier kommt wieder der große Unterschied zwischen Wettkampf, Training und Spaß zum Tragen. Wir kehren nämlich ein und trinken ein Bier, wenn auch ein alkoholfreies. Top!
Fazit: mein leichtester 100er bisher. |