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Jerry Bloom - A little running is OK, more running is better, too much running is just right

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2013 - Kölnpfad-Nordschleife

Geschrieben April 2013

Der Kölnpfad ist ein im Jahr 2008 eröffneter, 171 km langer, in Etappen gegliederter Rundwanderweg um Köln. So steht's auf Wikipedia geschrieben und so ist es. 2009 gab es ein Rennen auf dem Kölnpfad: einmal rund rum. Ich war damals super im Training und hätte die Strecke wahrscheinlich geschafft, wollte aber zwei Wochen später zum UTMB. Zwei 100-Meiler in zwei Wochen habe ich mir dann doch nicht zu getraut. Statt dessen habe ich den Verpflegungsstand bei Km 100 gemacht. Auch ein toller Tag.

Allerdings war der Traum, diesen Weg irgendwann doch zu laufen, damit natüürlich nicht vorbei. Um so weniger, weil ich nur einen Kilometer von der Strecke entfernt wohne. Und jedes Mal, wenn ich beim Laufen uns eines der charakteristischen schwarzen Schilder mit dem weißen Kreis gestoßen bin, habe ich an diese Idee gedacht.

Vergangenen Freitag war es soweit: eine erste Etappe wollte gelaufen werden. Die "Nordschleife" von Pesch über Esch und Thenhoven an den Rhein und zurück. Ich hatte mir die Route vorher schon recht Gründlich auf der Karte und im Internet angeschaut und eingeprägt, denn ich hatte keine Lust mich zu verlaufen. Außerdem habe ich einfach viel zu wenig Zeit, um in Ruhe Stunden lang zu traben wie früher und dabei den Weg zu suchen. Ab 17:00 hatte ich drei Stunden für 30 Km, Duschen, rasieren und wieder anziehen. LOS!

In zackigem Tempo ging es also zunächst über vertrautes Gelände. Im Kleinen Hobbit sagt Bilbo, es ist eine Gefahr, den Pfad vor unserer Tür zu betreten, denn man weiß nie, wo der Pfad hin führt. Hinter Esch waren ein paar Meter für mich neu, bis zum Wasserwerk. Dort ist eine Vier-Kilometer-Runde auf der ich als junger Mann gelegentlich gejogged bin (mehr war es nicht, und ich habe es für Sport gehalten). Ich war Anfang zwanzig und dachte, ich wäre ein Läufer. So schell wie dieses mal, war ich damals aber nicht mal im Traum. Zwanzig Jahre Training haben sich ausgezahlt.

Von Thenhoven bis zum Rhein war für mich völlig neues Gebiet: sehr schön! Die ersten Blätter wollten sich grade erst entfalten und der Wind war noch kühl, aber hier werde ich öfters hinkommen. Bis hier "lief es" fast wie von selber, sogar im geplanten 4:40er Schnitt, aber dann wurde ich langsamer. Die riesige Kondition, die ich bis 2009 aufgebaut habe, war zwar vor zwei Jahren, beim Königsforst- und Eifel-Marathon noch da. Aber jetzt war sie weg. Dafür waren meine Beine, vor allem die Unterschenkel, inzwischen so an das Vorfuss-Laufen gewöhnt, dass sie die Belastung klaglos weg stecken konnten.

Bis zum Fühlinger-See hat meine Kraft gehalten, dann war eine Geh-Pause nötig um etwas zu naschen. Trinken hatte ich keines dabei, schließlich wollte war es kühl und ich wollte nur 2 1/2 Stunden unterwegs sein, aber ich fand in meiner Tasche etwas Traubenzucker, den ich gegessen habe. Danach ging es an, immer hart an der Belastungsgrenze, bis zur Neusser-Straße weiter, wo ich den Kölnpfad für dieses mal verlassen habe. Die Rest-Kilometer bis nach hause wurden dann schon wirklich hart, mein Tempo ist auf über 6:00 min pro Km gefallen. Trotzdem war ich um 19:35 zu hause und habe es rechtzeitig, bevor die Gäste kamen, sogar geschafft, mich wieder einigermaßen zu renovieren.

Allerdings hat mich diese harte Runde ziemlich fertig gemacht: am Abend war mein Ruhepuls zehn Schläge erhöht und ich konnte nicht gut schlafen. Aber: die nächsten Etappen auf dem Kölnpfad habe ich schon fest eingeplant!

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